Linderung für diese zeitgenössische Lazarus-Figur versprechen seine Pflegerin, die in ihm Erinnerungen an seine erste Frau auf Erden wachruft, sowie ein Mädchen namens Marley, das nur ihm erscheint und Newton helfen kann, Erlösung zu finden … 18 Bowie-Songs, darunter einige der berühmtesten wie The Man Who Sold The World, Absolute Beginners, Heroes und This Is Not America, fügen sich schwerelos in diese verrätselte Meditation über den Tod als ungelebtes Leben. Ausgangspunkt der Dialoghandlung, verfasst vom irischen Dramatiker Enda Walsh, ist Walter Tevisʼ Science-Fiction-Klassiker The Man Who Fell to Earth – in der Verfilmung von 1976 hatte Bowie selbst die Hauptrolle verkörpert. In der Vorlage will der Mann, der auf die Erde fiel, Wasser für seinen ausgedörrten Planeten beschaffen, verliert jedoch seine Seele an irdische Ablenkungen und büßt seine übersinnlichen Fähigkeiten ein.
Das Musical Lazarus wurde, nach der Aufführungsserie in Manhattan, inzwischen auch mit großem Erfolg am Londoner King’s Cross Theatre gezeigt und heimste zahlreiche Preise ein. In dieser Spielzeit wird das Werk erstmals im deutschsprachigen Raum zu sehen sein, in Österreich exklusiv am Volkstheater im Odeon.
Regisseur Miloš Lolić, der auch in Basel, Berlin und seiner Heimatstadt Belgrad arbeitet, ist am Volkstheater seit Jahren präsent. Nachdem er zuerst durch Studio-Arbeiten aufgefallen war (Nestroy-Preis 2012 für Magic Afternoon), wurde er einem größeren Wiener Publikum durch Die Präsidentinnen und zuletzt Rechnitz (Der Würgeengel) ein Begriff.